30.09.2022 - Newsletter

Die Lage auf dem Betonstahlmarkt ist angespannt wie nie zuvor

Nachdem die Rohstoff- und Energiepreise zu Jahreswechsel bereits extrem gestiegen sind, erleben wir seit Ausbruch der Ukraine-Krise eine noch nie da gewesene Explosion derselben. Strompreise haben sich auf den europäischen Börsen verzehnfacht; Gaspreise verachtfacht. Energieintensive Industriebetriebe – also insbesondere auch Elektrostahlwerke, die den

Betonstahlbedarf in Mitteleuropa zum größten Teil versorgen – waren dadurch mit beispiellosen Steigerungen ihrer Umwandlungskosten konfrontiert.

Einige Werke haben aufgrund dieser Entwicklung Produktionsschichten reduziert oder/und ihre Produktionszeiten an die Strompreise angepasst. Dies führt zu einer spürbare Reduktion der Angebotsmenge, deren Ausmaß aus heutiger Sicht nicht abschätzbar ist, siehe dazu auch die Grafik unter https://gmk.center/en/infographic/eu-decreased-steelproduc

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Dies zum einen, da die energiepreisbedingten Produktionsrücknahmen infolge ihrer Verknüpfung mit dem nicht vorhersehbaren Strompreis nicht prognostizierbar sind; zum anderen ist aus heutiger Sicht unklar, ob das zur Herstellung von Betonstahl notwendige Erdgas in Europa in ausreichender Menge zur Verfügung stehen wird. Anders als in den

letzten Jahren kann man daher nicht davon ausgehen, dass alle Betonstahlwerke ihre Kapazitäten weitgehend ausschöpfen werden, sondern ist mit einem entsprechend reduzierten Mengenangebot zu rechnen das so weit reichen kann, dass es in bestimmten Regionen zu bestimmten Zeiten zu vereinzelten Lieferengpässen kommen kann.

Da die Stahlwerke neben den direkten Energiepreissteigerungen auch massive Kostensteigerungen in den vorgelagerten energieintensiven Lieferketten (Kalk, Legierungen, Elektroden etc.) zu verdauen haben werden, ist damit zu rechnen, dass das Preisniveau für Betonstahl in den nächsten Wochen hoch bleiben wird. Dies auch unter Berücksichtigung der sich derzeit abzeichnenden Abkühlung der Baukonjunktur.